Bleibekommando beim Hund
Das Bleibekommando zählt zu den wichtigsten Grundfertigkeiten, die jeder Hund beherrschen sollte. Es sorgt nicht nur für Ordnung im Zusammenleben, sondern kann in kritischen Situationen sogar lebenswichtig sein. Stell dir vor, dein Hund will über eine befahrene Straße rennen oder auf einen anderen Hund zustürmen – ein zuverlässiges „Bleib“ kann in solchen Momenten entscheidend sein. In diesem Artikel erfährst du, wie du deinem Vierbeiner das Bleibekommando effektiv und mit viel Geduld beibringen kannst.
Warum das Bleibekommando so wichtig ist
Bevor wir ins Training einsteigen, sollten wir verstehen, warum das Bleibekommando beim Hund so essenziell ist. Im Gegensatz zu anderen Kommandos wie „Sitz“ oder „Platz“ verlangt „Bleib“ von deinem Hund eine besondere Selbstbeherrschung: Er muss an Ort und Stelle verharren, während du dich entfernst oder Ablenkungen auftreten.
Das Bleibekommando bietet mehrere Vorteile:
- Es erhöht die Sicherheit deines Hundes in potenziell gefährlichen Situationen
- Es stärkt eure Kommunikation und festigt deine Position als Rudelführer
- Es gibt dir die Möglichkeit, deinen Hund kurzfristig „zu parken“, wenn nötig
- Es kann im Notfall (z.B. bei plötzlichen Gefahrensituationen) lebensrettend sein
Das richtige Bleibekommando trainieren: Die Grundlagen
Das Training des Bleibekommandos erfordert etwas Geduld und konsequentes Üben. Am besten funktioniert es mit positiver Verstärkung – belohne deinen Hund also großzügig für jeden Erfolg. Für ein effektives Training solltest du einige Hilfsmittel bereithalten:
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Beginne das Training in einer ruhigen, ablenkungsarmen Umgebung. Der eigene Garten oder ein ruhiger Raum im Haus eignen sich perfekt für die ersten Übungen. Erst wenn dein Hund das Bleibekommando dort beherrscht, steigerst du allmählich den Schwierigkeitsgrad mit mehr Ablenkungen.
Schritt-für-Schritt Anleitung zum Bleibekommando
Hier ist eine detaillierte Anleitung, wie du deinem Hund das Bleibekommando beibringen kannst:
1. Die Grundposition
Beginne mit einem Kommando, das dein Hund bereits sicher beherrscht, zum Beispiel „Sitz“ oder „Platz“. Diese Position wird die Ausgangsbasis für das Bleiben sein. Wähle eine Position, die für deinen Hund bequem ist und die er längere Zeit halten kann. Besonders für Anfänger ist die „Platz“-Position oft besser geeignet, da Hunde aus dieser Position weniger leicht aufspringen.
Wenn du weitere Grundkommandos trainieren möchtest, findest du in unserem Artikel Wichtige Kommandos für Vierbeiner lernen wertvolle Tipps.
2. Das Bleib-Signal einführen
Sobald dein Hund die Grundposition eingenommen hat, führe das Bleib-Signal ein. Dies kann ein Handzeichen (z.B. die offene Handfläche in Richtung des Hundes) und/oder ein verbales Kommando („Bleib“) sein. Wichtig ist, dass du immer das gleiche Signal verwendest, damit dein Hund es eindeutig zuordnen kann.
Gib das Signal, warte eine Sekunde und belohne deinen Hund direkt in seiner Position. Beginne mit kurzen Zeitintervallen – anfangs reichen wenige Sekunden völlig aus. Wiederhole diese Übung mehrmals, bevor du zur nächsten Stufe übergehst.
3. Distanz und Dauer schrittweise aufbauen
Sobald dein Hund versteht, dass er nach dem Bleibekommando in seiner Position verharren soll, kannst du die Anforderungen langsam steigern:
Dauer erhöhen: Verlängere schrittweise die Zeit, die dein Hund in der Position bleiben soll. Beginne mit 2-3 Sekunden und steigere dich auf 5, dann 10, 30 Sekunden und schließlich mehrere Minuten. Wichtig ist, dass du nur so weit gehst, wie dein Hund erfolgreich sein kann.
Distanz vergrößern: Mache nach dem Bleibekommando zunächst einen kleinen Schritt zurück, kehre sofort zum Hund zurück und belohne ihn. Steigere die Entfernung langsam – erst auf zwei Schritte, dann mehr. Eine lange Trainingsleine für Hunde kann in dieser Phase nützlich sein, um mehr Sicherheit zu haben.
4. Ablenkungen einbauen
Wenn dein Hund das Bleibekommando unter einfachen Bedingungen gut beherrscht, ist es Zeit, Ablenkungen einzubauen. Dies kann zunächst eine einfache Bewegung deinerseits sein (z.B. in die Hände klatschen), später dann komplexere Ablenkungen wie vorbeilaufende Menschen oder andere Hunde.
Denke daran: Erhöhe immer nur einen Schwierigkeitsgrad auf einmal. Wenn du beispielsweise die Dauer verlängerst, bleibe in der gewohnten Umgebung ohne neue Ablenkungen. Erst wenn der Hund die längere Dauer sicher beherrscht, führst du neue Herausforderungen ein.
Häufige Fehler beim Training des Bleibekommandos
Bei allem Trainingsfleiß passieren immer wieder typische Fehler, die den Lernerfolg verzögern können:
1. Zu schnelles Vorgehen
Einer der häufigsten Fehler ist, die Anforderungen zu schnell zu erhöhen. Wenn dein Hund das Bleibekommando gerade erst für 5 Sekunden halten kann, verlange nicht plötzlich 2 Minuten. Gehe in kleinen, realistischen Schritten vor.
2. Inkonsistente Signale
Verwende immer das gleiche Handzeichen und das gleiche Wort für das Bleibekommando. Wenn du mal „Bleib“, mal „Warte“ oder andere Variationen verwendest, wird dein Hund verwirrt sein.
3. Unklares Auflösekommando
Genauso wichtig wie das Bleibekommando selbst ist das Signal, das dem Hund erlaubt, die Position zu verlassen. Ob „Ok“, „Frei“ oder ein anderes Wort – wichtig ist, dass du es konsequent verwendest und den Hund nicht durch unbeabsichtigte Körpersprache vorzeitig aus dem „Bleib“ entlässt.
4. Mangelnde Belohnung
Das Halten einer Position gegen innere Impulse ist für Hunde anstrengend. Belohne deshalb großzügig! Ein Leckerli Beutel für Hunde am Gürtel ermöglicht dir, jederzeit schnell auf Erfolge zu reagieren.
Spezielle Trainingssituationen für das Bleibekommando
Sobald dein Hund das Bleibekommando in Grundsituationen beherrscht, kannst du spezifische Alltagssituationen trainieren:
Bleib an der Türe
Besonders nützlich ist das Bleibekommando beim Hund, wenn Besuch kommt oder du die Haustür öffnest. Trainiere gezielt, dass dein Hund an einem bestimmten Platz bleibt, während du die Tür öffnest und schließt oder Menschen begrüßt.
Bleib beim Spaziergang
Übe das Bleibekommando während des Spaziergangs – zunächst mit angeleinter Leine, später auch ohne. Eine Anti-Zug Geschirr kann in der Trainingsphase hilfreich sein, um mehr Kontrolle zu haben.
Notfall-Bleib
Ein besonders wichtiges Training ist das „Notfall-Bleib“ aus der Bewegung heraus. Hierbei lernst du deinen Hund, auf ein bestimmtes Signal hin sofort anzuhalten und zu bleiben – egal, was er gerade tut. Dies kann in gefährlichen Situationen lebensrettend sein.
Fazit: Kontinuierliches Training führt zum Erfolg
Das Bleibekommando zählt zu den anspruchsvolleren Kommandos in der Hundeerziehung, da es vom Hund verlangt, gegen seine natürlichen Impulse zu handeln. Mit konsequentem, positivem Training und viel Geduld wird dein Vierbeiner jedoch lernen, zuverlässig zu bleiben – selbst in herausfordernden Situationen.
Denke immer daran: Jeder Hund lernt in seinem eigenen Tempo. Manche Rassen und individuelle Hunde benötigen mehr Zeit und Wiederholungen als andere. Bleibe geduldig und feiere jeden kleinen Fortschritt. Mit der Zeit wird das Bleibekommando zu einer selbstverständlichen Fähigkeit deines Hundes werden, die euer Zusammenleben sicherer und angenehmer macht.
Regelmäßiges Auffrischen des Gelernten ist ebenfalls wichtig – baue das Bleibekommando deshalb immer wieder in euren Alltag ein, auch wenn dein Hund es bereits gut beherrscht. So bleibt die Übung präsent und wird zur Gewohnheit für deinen treuen Begleiter.







