Ohrprobleme beim Hund bewältigen
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Hundeohrenentzündung: Erkennen und behandeln

Eine Hundeohrenentzündung (Otitis externa) ist ein häufiges Problem, das viele Hundebesitzer früher oder später betrifft. Besonders Hunderassen mit langen, hängenden Ohren sind anfällig für Entzündungen im Ohrbereich. Als verantwortungsvoller Hundehalter ist es wichtig, die Anzeichen einer Ohrenentzündung frühzeitig zu erkennen und angemessen zu handeln. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Ursachen, Symptome, Behandlung und Vorbeugung von Hundeohrenentzündungen.

Warum Hunde anfällig für Ohrenentzündungen sind

Die anatomische Struktur des Hundeohrs macht unsere vierbeinigen Freunde besonders anfällig für Ohrenentzündungen. Der Gehörgang eines Hundes ist L-förmig und bietet so eine ideale Umgebung für Bakterien und Hefen, besonders wenn Feuchtigkeit eingeschlossen wird. Rassen mit hängenden Ohren wie Cocker Spaniel, Basset Hound oder Labrador Retriever haben ein noch höheres Risiko, da die herabhängenden Ohrmuscheln die Luftzirkulation einschränken.

Die häufigsten Ursachen für eine Hundeohrenentzündung sind:

  • Bakterielle oder Hefepilz-Infektionen
  • Allergien (Futter, Umwelt)
  • Fremdkörper (Grassamen, kleine Gegenstände)
  • Übermäßige Feuchtigkeit nach dem Baden oder Schwimmen
  • Parasitenbefall (Ohrmilben)
  • Übermäßige Ohrenschmalzproduktion

Symptome einer Hundeohrenentzündung richtig deuten

Die frühzeitige Erkennung einer Hundeohrenentzündung ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung. Achten Sie auf folgende Anzeichen, die auf Probleme im Ohrbereich Ihres Hundes hindeuten können:

Ihr Hund könnte unter einer Ohrenentzündung leiden, wenn er häufig den Kopf schüttelt oder sich vermehrt an den Ohren kratzt. Ein weiteres deutliches Zeichen ist, wenn Ihr Vierbeiner seinen Kopf schief hält oder an einem Ohr reibt. Bei einer näheren Untersuchung können Sie möglicherweise Rötungen, Schwellungen oder ungewöhnliche Absonderungen im Ohr entdecken.

Besonders auffällig ist der typische unangenehme Geruch, der von entzündeten Hundeohren ausgehen kann. Dieser entsteht durch die Vermehrung von Bakterien oder Hefepilzen. Wenn Sie beim Berühren der Ohren Ihres Hundes eine erhöhte Wärme oder Schmerzen bemerken, sollten Sie unbedingt handeln. In fortgeschrittenen Fällen einer Hundeohrenentzündung können auch Verhaltensänderungen auftreten – Ihr Hund könnte gereizter sein oder sich zurückziehen.

Bei einer schwerwiegenden Infektion kann es auch zu Gleichgewichtsstörungen oder sogar Hörverlust kommen. Diese Symptome erfordern eine sofortige tierärztliche Behandlung, da die Entzündung bereits auf das Mittel- oder Innenohr übergegriffen haben könnte.

Erste Hilfe bei Hundeohrenentzündung: Was Sie tun können

Wenn Sie eine Hundeohrenentzündung vermuten, sollten Sie immer einen Tierarzt konsultieren. Dieser kann die genaue Ursache feststellen und eine entsprechende Behandlung einleiten. Dennoch gibt es einige Maßnahmen, die Sie als erste Hilfe ergreifen können:

Zunächst sollten Sie das Ohr vorsichtig untersuchen. Schauen Sie nach Rötungen, Schwellungen oder Ausfluss. Ohrenreiniger für Hunde kann helfen, das äußere Ohr sanft zu säubern. Verwenden Sie jedoch niemals Wattestäbchen, da diese Verletzungen verursachen können und Schmutz tiefer in den Gehörgang schieben könnten.

Bei leichten Fällen kann eine vorsichtige Reinigung mit einem speziellen Ohrenpflege Set für Hunde Linderung verschaffen. Füllen Sie das Ohr mit der vom Tierarzt empfohlenen Reinigungslösung, massieren Sie sanft den Ohrgrund und lassen Sie Ihren Hund den Kopf schütteln, um überschüssige Flüssigkeit zu entfernen. Wischen Sie anschließend die äußeren Bereiche mit einem weichen Tuch ab.

Wenn Sie bereits Ohrentropfen für Hunde vom Tierarzt verschrieben bekommen haben, wenden Sie diese genau nach Anweisung an. Die konsequente Anwendung ist entscheidend für den Behandlungserfolg.

In unserem Artikel Gesunde Ohren für glückliche Hunde finden Sie weitere wertvolle Informationen zur allgemeinen Ohrenpflege und Prävention von Problemen.

Tierärztliche Behandlung von Hundeohrenentzündungen

Der Tierarzt wird zunächst eine gründliche Untersuchung durchführen, möglicherweise unter Verwendung eines Otoskops, um in den Gehörgang zu schauen. In manchen Fällen wird eine Probe des Ausflusses entnommen und unter dem Mikroskop untersucht oder zur Kultur ins Labor geschickt, um die genauen Erreger zu identifizieren.

Die Behandlung einer Hundeohrenentzündung variiert je nach Ursache, kann aber Folgendes umfassen:

  • Gründliche Reinigung der Ohren in der Praxis
  • Verschreibung von antibiotischen oder antimykotischen Ohrentropfen
  • Entzündungshemmende Medikamente
  • In schweren Fällen systemische Antibiotika
  • Bei allergischen Reaktionen entsprechende Allergiemedikamente

Es ist äußerst wichtig, die Behandlung vollständig durchzuführen, auch wenn die Symptome bereits verschwunden sind. Eine unvollständige Behandlung kann dazu führen, dass die Hundeohrenentzündung wiederkommt und möglicherweise resistenter gegen Medikamente wird.

Vorbeugung: So schützen Sie die Ohren Ihres Hundes

Die beste Behandlung ist immer die Vorbeugung. Mit einigen einfachen Routinen können Sie das Risiko einer Hundeohrenentzündung deutlich reduzieren:

Regelmäßige Kontrolle und Reinigung: Prüfen Sie die Ohren Ihres Hundes wöchentlich auf Anzeichen von Rötungen, Schwellungen oder ungewöhnlichen Geruch. Eine regelmäßige, sanfte Reinigung mit einem geeigneten sanften Ohrenreiniger für Hunde kann helfen, überschüssiges Ohrenschmalz zu entfernen und Infektionen vorzubeugen.

Trockene Ohren halten: Nach dem Baden oder Schwimmen sollten Sie die Ohren Ihres Hundes gründlich trocknen. Feuchtigkeit im Gehörgang begünstigt das Wachstum von Bakterien und Pilzen. Ein spezielles Ohrentrocknungsmittel für Hunde kann dabei helfen, Restfeuchtigkeit zu beseitigen.

Haare entfernen: Bei bestimmten Rassen kann es sinnvoll sein, überschüssige Haare aus dem Ohrkanal zu entfernen, um die Luftzirkulation zu verbessern. Dies sollte jedoch von einem Profi durchgeführt werden, wenn Sie nicht damit vertraut sind.

Richtige Ernährung: Da Allergien eine häufige Ursache für Ohrenentzündungen sind, kann eine angepasste Ernährung helfen, diese zu reduzieren. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über mögliche Futterumstellungen, besonders wenn Ihr Hund zu wiederkehrenden Entzündungen neigt.

Parasitenprävention: Regelmäßige Kontrollen und vorbeugende Behandlungen gegen Parasiten wie Ohrmilben können helfen, eine häufige Ursache für Ohrenentzündungen zu vermeiden.

Chronische Ohrenentzündungen beim Hund

Leider neigen einige Hunde zu wiederkehrenden oder chronischen Ohrenentzündungen. Dies kann besonders frustrierend sein und erfordert oft einen umfassenderen Behandlungsansatz. Bei chronischen Fällen von Hundeohrenentzündung ist es wichtig, die zugrundeliegende Ursache zu identifizieren und zu behandeln.

Mögliche Gründe für chronische Ohrenentzündungen können sein:

  • Nicht erkannte oder unbehandelte Allergien
  • Anatomische Besonderheiten des Gehörgangs
  • Autoimmunerkrankungen
  • Hormonelle Störungen (z.B. Schilddrüsenunterfunktion)
  • Tumore im Ohrbereich

In besonders hartnäckigen Fällen kann sogar ein chirurgischer Eingriff notwendig sein, um die Belüftung des Gehörgangs zu verbessern oder schwerwiegende strukturelle Probleme zu beheben.

Fazit: Ohrgesundheit ist wichtig für das Wohlbefinden Ihres Hundes

Die Ohrgesundheit ist ein entscheidender Faktor für das allgemeine Wohlbefinden Ihres Hundes. Eine Hundeohrenentzündung kann äußerst schmerzhaft sein und unbehandelt zu ernsthaften Komplikationen führen. Die gute Nachricht ist, dass Sie mit regelmäßiger Kontrolle, angemessener Pflege und schnellem Handeln bei ersten Anzeichen die meisten Probleme vermeiden oder erfolgreich behandeln können.

Nehmen Sie die Signale Ihres Hundes ernst und zögern Sie nicht, bei Verdacht auf eine Ohrenentzündung einen Tierarzt aufzusuchen. Die frühzeitige Erkennung und Behandlung einer Hundeohrenentzündung ist der Schlüssel zu einer schnellen Genesung und verhindert, dass sich die Infektion auf tiefere Bereiche des Ohrs ausbreitet.

Mit dem richtigen Wissen, regelmäßiger Pflege und aufmerksamer Beobachtung können Sie dafür sorgen, dass die Ohren Ihres Hundes gesund bleiben und er ein beschwerdefreies Leben führen kann.

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