Schnelle Hilfe bei Atemnot
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Erstickungsnotfall beim Hund: Erste Hilfe rettet Leben

Ein Erstickungsnotfall beim Hund kann jederzeit auftreten und erfordert sofortiges Handeln. Ob beim Spielen mit Bällen, beim hastigen Fressen oder durch verschluckte Gegenstände – die Atemwege Ihres Vierbeiners können schnell blockiert sein. Als Hundebesitzer sollten Sie daher wissen, wie Sie in einer solchen Situation richtig reagieren. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie einen Erstickungsnotfall erkennen und welche Erste-Hilfe-Maßnahmen Sie ergreifen können, um das Leben Ihres Hundes zu retten.

Anzeichen eines Erstickungsnotfalls beim Hund erkennen

Bevor Sie handeln können, müssen Sie wissen, woran Sie einen Erstickungsnotfall beim Hund erkennen. Die Symptome können von leicht bis lebensbedrohlich reichen:

Typische Anzeichen sind:

Wenn Ihr Hund hektisch nach Luft schnappt, würgt oder hustet, ohne dass etwas herauskommt, könnte ein Fremdkörper seine Atemwege blockieren. Auch eine plötzliche Unruhe, Panik oder das Reiben der Pfote am Maul sind alarmierende Zeichen. In schweren Fällen kann der Hund einen bläulichen Zungenrand entwickeln (Zyanose), was auf Sauerstoffmangel hindeutet, oder sogar bewusstlos werden.

Bei ersten Anzeichen eines Erstickens sollten Sie umgehend handeln. Hat Ihr Hund noch teilweise Luft, versucht er meist selbst, den Fremdkörper durch heftiges Husten loszuwerden. Ist die Blockade jedoch vollständig, bleibt ihm dafür keine Zeit – dann zählt jede Sekunde.

Sofortmaßnahmen bei einem Erstickungsnotfall

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund einen Erstickungsnotfall hat, befolgen Sie diese Schritte:

1. Ruhe bewahren und Maul untersuchen

So schwer es auch fallen mag: Bewahren Sie Ruhe. Panik hilft weder Ihnen noch Ihrem Hund. Öffnen Sie vorsichtig das Maul Ihres Hundes und suchen Sie nach sichtbaren Fremdkörpern. Seien Sie dabei vorsichtig, denn selbst der sanftmütigste Hund kann in Panik schnappen.

Sehen Sie einen Fremdkörper, können Sie versuchen, diesen mit den Fingern zu entfernen. Hierbei können Pinzetten für Fremdkörper oder eine Splitterpinzette hilfreich sein. Ist der Gegenstand jedoch tief im Rachen, könnten Sie ihn versehentlich weiter hineindrücken – in diesem Fall besser direkt zum Tierarzt fahren.

2. Der modifizierte Heimlich-Griff für Hunde

Ist der Fremdkörper nicht sichtbar oder nicht entfernbar, kann ein modifizierter Heimlich-Griff lebensrettend sein. Diese Technik sollte jedoch nur angewendet werden, wenn wirklich ein Erstickungsnotfall beim Hund vorliegt:

Bei kleinen bis mittelgroßen Hunden: Stellen Sie sich hinter Ihren Hund, umfassen Sie seinen Bauch und platzieren Sie Ihre Faust direkt unter dem Rippenbogen. Drücken Sie mit schnellen Aufwärtsbewegungen 4-5 Mal in Richtung Zwerchfell.

Bei großen Hunden: Wenn Ihr Hund steht, umfassen Sie von hinten seinen Bauch und drücken mit beiden Händen kurz und fest unter die Rippen. Alternativ können Sie einen großen Hund auch auf die Seite legen und mit der flachen Hand auf den Brustkorb drücken – ähnlich einer Herzdruckmassage, aber weiter oben am Brustkorb.

Nach jedem Versuch mit dem Heimlich-Griff sollten Sie das Maul Ihres Hundes erneut kontrollieren. Möglicherweise wurde der Fremdkörper gelockert und kann nun entfernt werden.

Für den Ernstfall können spezielle Erstickungshilfen für Hunde hilfreich sein, die das schnelle Entfernen von Fremdkörpern unterstützen.

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3. Rückenschläge als Alternative

Bei Welpen oder sehr kleinen Hunden können auch Rückenschläge helfen: Halten Sie den Hund mit dem Kopf nach unten und klopfen Sie mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter. Die Schwerkraft kann dabei helfen, den Fremdkörper zu lösen.

Beachten Sie: Diese Technik eignet sich nicht für große oder schwere Hunde, da Sie diese nicht sicher halten können. Zudem sollten Sie die Wirbelsäule Ihres Hundes schonen und keine übermäßige Gewalt anwenden.

Erstickungsgefahr vorbeugen – Sicherheitsmaßnahmen im Alltag

Wie so oft gilt auch beim Erstickungsnotfall beim Hund: Vorbeugen ist besser als Heilen. Mit ein paar einfachen Maßnahmen können Sie das Risiko erheblich senken:

Geeignetes Spielzeug auswählen: Achten Sie auf robustes, hundegerechtes Spielzeug, das zur Größe Ihres Hundes passt. Unzerstörbares Hundespielzeug kann verhindern, dass Ihr Hund kleine Teile verschluckt. Vermeiden Sie Spielzeug, das leicht in Stücke zerbissen werden kann.

Fressverhalten beobachten: Manche Hunde schlingen ihr Futter besonders hastig hinunter. Anti-Schling-Näpfe für Hunde können helfen, das Tempo zu verlangsamen und Erstickungsgefahren zu reduzieren.

Gefahrenquellen im Haushalt beseitigen: Kleine Gegenstände wie Münzen, Batterien, Spielzeugteile oder Büroklammern gehören nicht in Reichweite Ihres Hundes. Besonders während der Welpenmonate sollten Sie Ihre Wohnung „hundesicher“ machen.

Knochen mit Bedacht: Viele Hundebesitzer geben ihren Vierbeinern gerne Knochen zum Kauen. Wählen Sie jedoch ausschließlich sichere Hundeknochen, die nicht splittern. Gekochte Knochen sind tabu, da sie leicht splittern und scharfe Fragmente bilden können.

Regelmäßiges Training: Trainieren Sie mit Ihrem Hund Kommandos wie „Aus“ oder „Lass das“, um im Notfall schnell reagieren zu können, wenn er etwas Gefährliches aufnimmt.

Nach einem Erstickungsnotfall: Folgeuntersuchung beim Tierarzt

Selbst wenn Sie den Fremdkörper erfolgreich entfernt haben und Ihr Hund wieder normal zu atmen scheint, sollten Sie nach einem Erstickungsnotfall beim Hund immer einen Tierarzt aufsuchen. Es können Verletzungen in Rachen, Speiseröhre oder Atemwegen entstanden sein, die nicht sofort ersichtlich sind.

Der Tierarzt kann auch sicherstellen, dass keine Fremdkörperreste zurückgeblieben sind und keine Entzündungen entstehen. Besonders bei Symptomen wie anhaltendem Husten, Würgen, Appetitlosigkeit oder Lethargie nach dem Vorfall ist ein Tierarztbesuch unerlässlich.

Erste-Hilfe-Kurs für Hundebesitzer: Optimal vorbereitet sein

Um auf einen Erstickungsnotfall und andere Notfallsituationen vorbereitet zu sein, empfehle ich allen Hundebesitzern, einen speziellen Erste-Hilfe-Kurs für Hunde zu besuchen. Dort lernen Sie nicht nur theoretisches Wissen, sondern können auch praktische Handgriffe an Modellen üben. Diese Kurse werden von Tierkliniken, Tierschutzorganisationen oder spezialisierten Anbietern durchgeführt.

Ergänzend sollten Sie auch eine Notfallausrüstung für Ihren Vierbeiner zusammenstellen, die Sie im Ernstfall schnell zur Hand haben. Eine gut sortierte Hundeapotheke mit den wichtigsten Utensilien kann im Notfall Gold wert sein.

Fazit: Bei Erstickungsnotfall richtig und schnell handeln

Ein Erstickungsnotfall beim Hund ist eine beängstigende Situation, die schnelles und besonnenes Handeln erfordert. Durch das Wissen über die richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen können Sie im Ernstfall das Leben Ihres Vierbeiners retten. Prägen Sie sich die Anzeichen ein, üben Sie die Handgriffe gedanklich durch und sorgen Sie präventiv für ein sicheres Umfeld.

Denken Sie daran: Nach einem Erstickungsvorfall gehört Ihr Hund immer in tierärztliche Kontrolle, selbst wenn er sich scheinbar erholt hat. Mit der richtigen Vorbereitung und Vorsorge können Sie das Risiko eines Erstickungsnotfalls deutlich reduzieren und im Ernstfall kompetent handeln. Ihr Hund verlässt sich auf Sie – seien Sie vorbereitet!

Haben Sie bereits Erfahrungen mit einem Erstickungsnotfall bei Ihrem Hund gemacht? Teilen Sie Ihre Geschichte in den Kommentaren und helfen Sie anderen Hundebesitzern, aus Ihren Erlebnissen zu lernen.

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