Gesunde Ohren für glückliche Hunde
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Hundeohrenpflege leicht gemacht

Die Ohren unserer vierbeinigen Freunde sind wahre Wunderwerke der Natur. Mit bis zu 18 Muskeln können Hunde ihre Ohrmuscheln unabhängig voneinander bewegen und nehmen Geräusche in Frequenzbereichen wahr, die für uns Menschen unhörbar sind. Doch diese empfindlichen Sinnesorgane benötigen besondere Aufmerksamkeit. Eine regelmäßige und richtige Hundeohrenpflege ist essenziell, um Infektionen vorzubeugen und die Gesundheit deines Vierbeiners zu erhalten.

Warum regelmäßige Hundeohrenpflege so wichtig ist

Die Anatomie der Hundeohren macht sie anfällig für Probleme. Anders als beim Menschen verläuft der Gehörgang bei Hunden L-förmig und ist deutlich länger. Diese Besonderheit führt dazu, dass sich Feuchtigkeit, Schmutz und Ohrenschmalz leichter ansammeln können, was einen idealen Nährboden für Bakterien und Hefepilze bietet. Insbesondere Hunderassen mit hängenden Ohren wie Bassets, Cocker Spaniels oder Beagles sind gefährdet, da bei ihnen weniger Luftzirkulation stattfindet.

Ein weiterer Risikofaktor sind die Haare im Gehörgang, die bei manchen Rassen wie Pudeln oder Terriern verstärkt wachsen. Diese können die natürliche Belüftung zusätzlich behindern. Regelmäßige Hundeohrenpflege ist daher nicht nur eine Frage der Hygiene, sondern ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge.

Anzeichen für Ohrprobleme bei Hunden erkennen

Bevor wir uns den praktischen Tipps zur Ohrenpflege widmen, ist es wichtig, die Warnzeichen für Ohrprobleme zu kennen. Ein gesundes Hundeohr sollte rosig, sauber und geruchlos sein. Wenn dein Hund eines der folgenden Symptome zeigt, könnte eine Ohrenerkrankung vorliegen:

  • Häufiges Kopfschütteln oder Kratzen am Ohr
  • Rötung oder Schwellung des Ohrs
  • Unangenehmer Geruch aus dem Ohr
  • Dunkelbraune oder gelbliche Absonderungen
  • Schmerzempfindlichkeit beim Berühren des Ohrs
  • Gleichgewichtsprobleme oder schiefe Kopfhaltung

Bei diesen Anzeichen solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen, denn Ohrprobleme können für deinen Hund äußerst schmerzhaft sein und sich ohne Behandlung verschlimmern. Wie unser Artikel zur Notfallausrüstung für Vierbeiner zeigt, ist es wichtig, auf solche Situationen vorbereitet zu sein.

Die richtige Hundeohrenpflege – Schritt für Schritt

Eine gründliche, aber sanfte Ohrreinigung ist der Schlüssel zur Vorbeugung von Ohrproblemen. Hier erfährst du, wie du die Ohren deines Hundes richtig pflegst:

1. Die richtigen Utensilien besorgen

Für die Hundeohrenpflege benötigst du einige Grundutensilien:

Ein Ohrenreiniger für Hunde – verwende niemals Produkte für Menschen wie Wasserstoffperoxid oder Alkohol, da diese die empfindliche Haut im Ohr reizen können. Spezielle Hundeohrenreiniger sind mild und auf den pH-Wert von Hundeohren abgestimmt.

Weiche Baumwolltücher oder spezielle Hundewattestäbchen – diese sind sicherer als herkömmliche Wattestäbchen, da sie nicht so tief in den Gehörgang eingeführt werden können. Alternativ kannst du auch Wattepads verwenden.

Ein Ohrenpflege Set, das speziell für Hunde entwickelt wurde und alle nötigen Utensilien enthält, kann besonders für Anfänger hilfreich sein.

2. Den richtigen Moment wählen

Wähle für die Ohrenpflege einen ruhigen Moment, idealerweise nach dem Spaziergang, wenn dein Hund entspannt ist. Lobe ihn während der Prozedur und belohne ihn anschließend mit einem Leckerli, um positive Assoziationen zu schaffen.

3. Sanfte Reinigung der Ohrmuschel

Beginne mit der Außenseite des Ohrs. Halte die Ohrmuschel vorsichtig nach oben und wische mit einem feuchten, weichen Tuch über die sichtbaren Bereiche. Achte besonders auf Falten und Ritzen, in denen sich Schmutz ansammeln kann.

4. Reinigung des Gehörgangs

Für die Reinigung des Gehörgangs gibt einige Tropfen des Ohrenreinigers direkt in den Gehörgang. Massiere anschließend sanft die Ohrbasis, um die Lösung zu verteilen und den Schmutz zu lösen. Du wirst wahrscheinlich ein Gluckern hören – das ist normal und zeigt, dass die Flüssigkeit ihren Weg durch den L-förmigen Gehörgang findet.

Lass deinen Hund den Kopf schütteln, damit überschüssige Flüssigkeit und gelöster Schmutz nach außen befördert werden. Wische dann die Ohrmuschel und den äußeren Gehörgang mit einem weichen Tuch ab. Wichtig: Gehe niemals tiefer als einen Fingerbreit in den Gehörgang!

Häufigkeit der Hundeohrenpflege – Wie oft ist richtig?

Die Häufigkeit der Ohrenreinigung hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Bei Hunden mit hängenden Ohren ist eine wöchentliche Kontrolle und Reinigung empfehlenswert, da sich bei ihnen schneller Feuchtigkeit ansammelt.

Hunde mit stehenden Ohren haben oft weniger Probleme, da ihre Ohren besser belüftet sind. Hier reicht meist eine Kontrolle alle zwei bis drei Wochen.

Schwimmfreudige Hunde benötigen nach jedem Badeausflug eine Ohrkontrolle und gegebenenfalls eine Reinigung, da Wasser im Ohr Infektionen begünstigen kann.

Nach dem Baden und der Fellpflege solltest du immer auch die Ohren deines Hundes überprüfen, um sicherzustellen, dass kein Wasser eingedrungen ist.

Besondere Herausforderungen bei der Hundeohrenpflege

Ohrmilben – kleine Plagegeister mit großer Wirkung

Ohrmilben sind mikroskopisch kleine Parasiten, die besonders bei jungen Hunden häufig vorkommen. Sie verursachen starken Juckreiz und dunkle, krümelige Ablagerungen, die an Kaffeesatz erinnern. Bei Verdacht auf Ohrmilbenbefall ist ein Tierarztbesuch unerlässlich. Der Veterinär kann die Diagnose sichern und eine spezielle Ohrmilbenbehandlung verschreiben.

Übermäßiges Haarwachstum im Ohr

Bei Rassen wie Pudeln oder Schnauzern kann es zu übermäßigem Haarwuchs im Ohrkanal kommen. Diese Haare sollten regelmäßig entfernt werden, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten. Am besten überlässt du diese Aufgabe einem erfahrenen Hundefriseur oder deinem Tierarzt.

Chronische Ohrentzündungen

Manche Hunde neigen zu wiederkehrenden Ohrentzündungen (Otitis externa). Diese können durch Allergien, anatomische Besonderheiten oder ein geschwächtes Immunsystem begünstigt werden. Hier ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Tierarzt wichtig, der spezielle Ohrentropfen für Hunde verschreiben kann.

Natürliche Mittel zur Unterstützung der Ohrgesundheit

Ergänzend zur regelmäßigen Reinigung gibt es natürliche Mittel, die die Ohrgesundheit deines Hundes unterstützen können:

Kokosöl hat antimikrobielle Eigenschaften und kann bei leichten Irritationen helfen. Trage eine kleine Menge auf die Ohrmuschel auf, aber nie in den Gehörgang.

Grüner Tee (abgekühlt) kann als sanftes Reinigungsmittel für die Ohrmuschel dienen, da er entzündungshemmend wirkt.

Apfelessig-Wasser-Gemisch (im Verhältnis 1:1) kann zur Vorbeugung von Hefepilzinfektionen verwendet werden. Auch hier gilt: Nur äußerlich anwenden und nie in den Gehörgang tropfen!

Wichtig: Diese natürlichen Mittel ersetzen nicht den Tierarztbesuch bei Anzeichen einer Infektion. Sie dienen lediglich der Unterstützung bei der regelmäßigen Pflege gesunder Ohren.

Häufige Fehler bei der Hundeohrenpflege vermeiden

Bei der Hundeohrenpflege werden häufig Fehler gemacht, die zu Verletzungen oder Infektionen führen können:

Zu tiefes Eindringen in den Gehörgang – Verwende niemals Wattestäbchen tief im Ohr deines Hundes. Dies kann das Trommelfell verletzen oder Ohrenschmalz tiefer in den Gehörgang schieben.

Verwendung ungeeigneter Produkte – Menschliche Ohrreiniger, Alkohol oder Wasserstoffperoxid können die empfindliche Haut im Hundeohr reizen und schädigen.

Zu häufige Reinigung – Übereifrige Pflege kann das natürliche Gleichgewicht stören und zu Reizungen führen.

Ignorieren von Warnsignalen – Wenn dein Hund Schmerzen zeigt oder sich gegen die Ohrenkontrolle wehrt, könnte eine Entzündung vorliegen. In diesem Fall ist ein Tierarztbesuch angezeigt.

Fazit: Gesunde Ohren durch regelmäßige Pflege

Die regelmäßige Hundeohrenpflege ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge deines vierbeinigen Freundes. Durch behutsame Reinigung und aufmerksame Kontrolle kannst du Probleme frühzeitig erkennen und behandeln lassen. Denke daran: Vorbeugen ist besser als Heilen! Mit den richtigen Produkten und ein wenig Übung wird die Ohrenreinigung zu einer schnellen und unkomplizierten Routine, die deinem Hund ein beschwerdefreies Leben mit gesunden Ohren ermöglicht.

Nimm dir regelmäßig Zeit für die Ohrenkontrolle, integriere sie in eure gemeinsame Pflegeroutine und mache sie durch Lob und Belohnungen zu einer positiven Erfahrung für deinen Vierbeiner. So bleiben die empfindlichen Sinnesorgane deines Hundes gesund – und er kann weiterhin die Welt mit seinen sensiblen Ohren erkunden.

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