Wichtige Kommandos für Vierbeiner lernen
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Sitz, Platz, Bleib – Grundkommandos für Hunde

Ein gut erzogener Hund ist nicht nur ein angenehmer Begleiter, sondern auch besser geschützt vor alltäglichen Gefahren. Die Grundkommandos für Hunde bilden das Fundament jeder erfolgreichen Hundeerziehung und sollten so früh wie möglich trainiert werden. Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie die wichtigsten Kommandos effektiv beibringen können und welche Fehler Sie dabei vermeiden sollten.

Warum Grundkommandos für Ihren Hund lebenswichtig sind

Ob Sie einen verspielten Welpen oder einen erwachsenen Hund haben – das Beherrschen von Grundkommandos kann in vielen Situationen unerlässlich sein. Wenn Ihr Hund zuverlässig auf „Hier“, „Sitz“ oder „Bleib“ reagiert, kann das in gefährlichen Situationen wie einem plötzlich auftauchenden Auto oder beim Begegnen von unfreundlichen Artgenossen lebensrettend sein.

Zudem fördert das Training die geistige Auslastung Ihres Vierbeiners. Wie in unserem Artikel über geistige Auslastung für schlaue Vierbeiner beschrieben, brauchen Hunde neben körperlicher auch mentale Herausforderungen. Das Training von Kommandos ist hierfür ideal.

Die 5 wichtigsten Grundkommandos für Hunde

1. Das Sitz-Kommando richtig beibringen

Das „Sitz“-Kommando ist oft das erste, was ein Hund lernt, und eines der nützlichsten Grundkommandos für Hunde überhaupt. Es hilft, den Hund zu beruhigen und auf Sie zu konzentrieren.

So bringen Sie es Ihrem Hund bei:

1. Halten Sie ein Leckerli für Hunde in Ihrer Hand und lassen Sie Ihren Hund daran schnuppern.

2. Führen Sie Ihre Hand mit dem Leckerli langsam über den Kopf des Hundes nach hinten. Instinktiv wird er seinen Kopf nach oben recken und sich dabei setzen.

3. Sobald er sitzt, sagen Sie deutlich „Sitz“ und belohnen ihn sofort mit dem Leckerli und viel Lob.

4. Wiederholen Sie diese Übung mehrmals täglich für jeweils 5-10 Minuten.

Ein häufiger Fehler ist, das Kommando zu früh zu geben. Sagen Sie „Sitz“ erst, wenn Ihr Hund bereits in der Sitzposition ist, damit er die Verbindung zwischen dem Wort und der Handlung herstellen kann.

2. Das Platz-Kommando schrittweise aufbauen

„Platz“ oder „Down“ ist ein weiteres wichtiges Grundkommando, das Ihrem Hund helfen kann, sich in aufregenden Situationen zu beruhigen.

So gehen Sie vor:

1. Beginnen Sie mit Ihrem Hund in der Sitz-Position.

2. Halten Sie ein Leckerli in Ihrer geschlossenen Hand und führen Sie es vom Maul des Hundes gerade nach unten zum Boden.

3. Bewegen Sie Ihre Hand dann langsam von ihm weg. Der Hund sollte dieser Bewegung folgen und sich dabei hinlegen.

4. In dem Moment, in dem er liegt, sagen Sie „Platz“ und belohnen ihn.

Geduld ist hier besonders wichtig. Manche Hunde verstehen nicht sofort, was von ihnen erwartet wird. Bleiben Sie konsequent und üben Sie regelmäßig in kurzen, positiven Trainingseinheiten.

3. Das lebensrettende Hier-Kommando

Das „Hier“- oder „Komm“-Kommando ist vielleicht das wichtigste aller Grundkommandos für Hunde, da es Ihren Vierbeiner aus gefährlichen Situationen zurückholen kann.

So trainieren Sie es erfolgreich:

1. Beginnen Sie in einer ruhigen, ablenkungsarmen Umgebung.

2. Gehen Sie in die Hocke, öffnen Sie Ihre Arme und rufen Sie Ihren Hund mit fröhlicher, aufmunternder Stimme: „Hier!“

3. Wenn er zu Ihnen kommt, loben Sie ihn überschwänglich und belohnen ihn mit einem Leckerli oder seinem Lieblingsspielzeug.

4. Steigern Sie allmählich die Ablenkungen und die Entfernung.

Wichtig: Bestrafen Sie Ihren Hund niemals, wenn er nach längerer Zeit zu Ihnen zurückkommt. Dies würde das Kommando negativ besetzen und ihn in Zukunft zögern lassen.

4. Bleib – das Kommando der Selbstkontrolle

Das „Bleib“-Kommando erfordert von Ihrem Hund viel Selbstbeherrschung und sollte daher erst trainiert werden, wenn andere Grundkommandos bereits gut sitzen.

So bringen Sie es Ihrem Hund bei:

1. Lassen Sie Ihren Hund sitzen oder liegen.

2. Strecken Sie Ihre flache Hand wie eine Stopp-Geste vor sein Gesicht und sagen Sie deutlich „Bleib“.

3. Machen Sie zunächst nur einen kleinen Schritt zurück, warten Sie einige Sekunden und kehren Sie dann zu Ihrem Hund zurück. Belohnen Sie ihn, wenn er sitzen geblieben ist.

4. Steigern Sie langsam die Entfernung und die Zeitdauer.

Für dieses Kommando ist eine gute Trainingsleine besonders am Anfang hilfreich, um Ihren Hund sanft korrigieren zu können, falls er die Position verlässt.

5. Das Aus- oder Lass-Kommando

Dieses Kommando ist essentiell, um Ihrem Hund beizubringen, unerwünschte oder gefährliche Gegenstände loszulassen.

So trainieren Sie es:

1. Geben Sie Ihrem Hund ein Spielzeug, mit dem er gerne spielt.

2. Halten Sie ein besonders begehrtes Leckerli vor seine Nase.

3. Sobald er das Spielzeug loslässt, um das Leckerli zu nehmen, sagen Sie „Aus“ oder „Lass“ und geben Sie ihm die Belohnung.

4. Geben Sie ihm anschließend das Spielzeug zurück, um zu zeigen, dass das Abgeben sich lohnt.

Mit der Zeit können Sie das Leckerli weglassen und nur noch mit Lob arbeiten.

Die häufigsten Fehler beim Trainieren von Grundkommandos vermeiden

Beim Erlernen der Grundkommandos für Hunde können einige typische Fehler den Trainingserfolg gefährden:

Zu lange Trainingseinheiten: Hunde haben eine kurze Aufmerksamkeitsspanne. Halten Sie die Übungen kurz (5-10 Minuten) und dafür mehrmals täglich.

Inkonsistente Kommandos: Verwenden Sie immer dieselben Worte und Handzeichen für jedes Kommando. Wenn Sie mal „Sitz“, mal „Hinsetzen“ sagen, verwirrt das Ihren Hund.

Ungeduld: Manche Hunde lernen schneller als andere. Bleiben Sie geduldig und positiv, auch wenn es länger dauert.

Training in abgelenkter Umgebung: Beginnen Sie in einer ruhigen Umgebung und steigern Sie die Ablenkungen erst, wenn das Kommando sicher sitzt.

Eine methodische Herangehensweise kann auch durch Hilfsmittel unterstützt werden. Viele Hundebesitzer schwören auf das Clickertraining, das durch präzises Timing die Lerngeschwindigkeit erhöhen kann.

Die richtige Belohnungsstrategie für erfolgreiche Grundkommandos

Die Wahl der richtigen Belohnung ist entscheidend für das erfolgreiche Erlernen der Grundkommandos. Jeder Hund ist anders – während einige für Leckerlis alles tun, reagieren andere besser auf Spielzeug oder ausgiebiges Lob.

Wichtig ist das Timing: Die Belohnung sollte unmittelbar nach dem gewünschten Verhalten erfolgen, damit Ihr Hund die Verbindung herstellen kann. Mit fortschreitendem Training können Sie dann zu einem variablen Belohnungsplan übergehen, bei dem nicht mehr jedes korrekte Verhalten mit Leckerlis belohnt wird, sondern zunehmend mit Lob und gelegentlichen Leckerbissen.

Vom Welpen zum gut erzogenen Hund – ein realistischer Zeitplan

Die Zeit, die ein Hund braucht, um die Grundkommandos zu erlernen, variiert stark. Welpen können bereits ab einem Alter von 8 Wochen mit einfachem Training beginnen, während ältere Hunde mit eingefahrenen Gewohnheiten möglicherweise mehr Zeit benötigen.

Ein realistischer Zeitplan könnte so aussehen:

Woche 1-2: Einführung des „Sitz“-Kommandos
Woche 3-4: Festigung von „Sitz“ und Einführung von „Hier“
Woche 5-6: Einführung von „Platz“
Woche 7-8: Einführung von „Bleib“ (kurze Abstände und Zeiten)
Woche 9-12: Festigung aller Kommandos und Einführung von „Aus“

Denken Sie daran: Konsequenz ist der Schlüssel zum Erfolg. Tägliches, kurzes Training bringt bessere Ergebnisse als sporadische, lange Übungseinheiten.

Fazit: Der Weg zu perfekten Grundkommandos

Das Erlernen der Grundkommandos für Hunde erfordert Zeit, Geduld und Konsequenz, zahlt sich aber durch einen besser erziehbaren, sichereren und glücklicheren Hund aus. Beginnen Sie früh, bleiben Sie positiv und passen Sie Ihr Training an die individuellen Bedürfnisse und das Temperament Ihres Hundes an.

Denken Sie daran, dass Hunde Wiederholungen lieben und durch regelmäßiges Üben lernen. Machen Sie aus dem Training ein Spiel, das Ihnen beiden Freude bereitet. Mit der richtigen Herangehensweise werden die Grundkommandos bald zu einer selbstverständlichen Kommunikationsform zwischen Ihnen und Ihrem vierbeinigen Freund.

Und sollten Sie einmal an Ihre Grenzen stoßen oder spezifischere Fragen haben, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen – sei es durch einen guten Ratgeber oder einen erfahrenen Hundetrainer in Ihrer Nähe.

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